Darstellung der in der beruflichen Entwicklung gewonnenen Kernkompetenzen

 

Politisches Konfliktmanagement

Während der Studenten- und Referendarzeit habe ich als Kreistagsabgeordneter und in Marburg erste kommunalpolitische Erfahrungen sammeln können. Von Anfang 1978 bis Mitte 1980 war ich als kommunalpolitischer Referent des damaligen Oberbürgermeisters der Stadt Kassel und Praesidenten des Hessischen Städtetages, Hans Eichel, tätig. Diese Tätigkeit hat mir vor allem Erfahrungen im kommunalpolitischen Konfliktmanagement sowie in der Interessenvertretung gegenüber den kommunalen Spitzenverbänden sowie der Landes- und Bundesregierung vermittelt. Im Nebenamt war ich während dieser Zeit Geschäftsführer des Stadt-Umland-Verbandes Kassel ( Träger der Bauleitplanung und der kommunalen Entwicklungsplanung ). Während meiner 6-jaehrigen Beratertätigkeit im Amt des Ministerpräsidenten der Türkei von 1992-1998 hat sich vor allem meine interinstitutionelle Verhandlungs- und Konfliktkompetenz auf hochrangiger Ministerialebene entwickeln können. Meine wesentlichen Gesprächspartner während dieser Zeit waren auf der Ebene der stellvertretenden Staatssekretäre und der Abteilungsleiter im Amt des Ministerpräsidenten, im Finanzministerium und in der Zentralbank angesiedelt.


Interdisziplinäre Lehr- und Forschungserfahrung

Seit 1980 bin ich mit -zuletzt langjähriger- Unterbrechung im Hauptamt als Professor an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen, Abteilung Hagen, beschäftigt. Die Lehrverpflichtung betrug bis 1985 18 Semesterwochenstunden, danach bis 1992 wegen verschiedener Freistellungen 9 Semesterwochenstunden und hatte folgende Schwerpunkte:

Ich habe meine Veröffentlichungen im Interesse ihrer praktischen Umsetzung am jeweiligen politischen und beruflichen Verwertungszusammenhang, in dem ich tätig war, ausgerichtet und damit die folgenden Themenbereiche abgedeckt:

Ich orientiere mich in meiner wissenschaftlichen Arbeit am Stand der internationalen Diskussion.

 

Steuerung von komplexen Reorganisationsprozessen und von Vorhaben des Einsatzes von Informationstechnologie

Von Oktober 1985 bis Juli 1989 habe ich im Rahmen des vom Bundesministerium für Forschung und Technologie und vom Projektträger Humanisierung der Arbeit geförderten Verbundprojektes "Organisationsentwicklung und computergestützte Sachbearbeitung im Sozialamt - Dialogsystem PROSOZ" (Zuwendungsempfänger: Stadt Bremen, Stadt Herten, Kreis Mayen-Koblenz, Verbandsgemeinde Untermosel) als Projektmanager die Technikentwicklung angeleitet und das Projekt wissenschaftlich begleitet. Im Vordergrund standen Reorganisationen und die Entwicklung eines Softwarepaketes für die gesamte Sozialhilfeverwaltung. Später wurde das Programmpaket auf die Jugendhilfe und andere Sozialleistungsbereiche ausgedehnt.

Wesentliche Ergebnisse:

Die Programmprodukte sind heute der Marktführer in Deutschland und werden in den neuen Bundesländern nahezu flächendeckend eingesetzt (http://www.prosoz.de/). Die wissenschaftliche Evaluation der Projektergebnisse habe ich im September 1993 in der Schriftenreihe der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NW veröffentlicht.

Ich habe zahlreiche andere Gemeinde- und Kreisverwaltungen bei Reorganisationsvorhaben beraten, unter anderem den Main-Kinzig-Kreis, die Stadt Erlangen und die Stadt Kelsterbach (Hessen).

 

Seit Mai 1992 war ich beim Land NW unter Wegfall der Bezüge beurlaubt und als Programmmanager bis 1998 für die GTZ im Rahmen im Amt des Ministerpräsidenten der Türkei - Staatssekretariat für den Schatz, den Außenhandel und die internationalen Wirtschaftsbeziehungen tätig. Das Projekt zielte auf eine Stärkung der institutionellen Leistungsfähigkeit der Partnerbehörde, den Aufbau von Datenbanken für die strategisch relevanten Arbeitsfelder der Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie die Stärkung der analytischen Kompetenz der Partnerbehörde ab. Unter anderem wurden Datenbanken über die öffentliche Verschuldung, die finanziellen Ergebnisse von öffentlichen Unternehmen, Banken, Versicherungen, den Außenhandel und für die sonstige Wirtschafts- und Finanzstatistik aufgebaut. Stichworte wie Unternehmensmodell, Client-Server-Architektur, Einsatz von CASE-Tools, Einführung eines Vorgehensmodells für die Softwareentwicklung kennzeichnen die technische Ausrichtung des Gesamtprojektes. Das finanzielle Gesamtvolumen des Projektes in Höhe von 35 Millionen DM setzte sich aus Finanzierungsbeiträgen der Türkei (15 Mio. DM), der Weltbank (15 Mio. DM) und der Bundesregierung (ca. 5,8 Mio. DM) zusammen.

Wesentliche Ergebnisse:

Insbesondere das computergestützte Schuldenmanagementsystem der Türkei entsprach damals den fortgeschrittensten internationalen Standards und stieß in anderen Ländern der Welt auf reges Interesse (http://www.treasury.gov.tr/). Bereits 1995 hatte das interne elektronische Netzwerk des Schatzamtes eine Verfügbarkeitsrate von > 99 % und das externe elektronische Netzwerk mit den Komponenten Web-Page, E-Mail, Internet und Reuters (460 Nutzer im Schatzamt) eine Verfügbarkeitsrate von > 89 %. Die Wirtschaftsforschungsabteilung erarbeitete seit 1996 kurzfristige Konjunktur- und Finanzprognosen, die eine wesentliche Grundlage für die Erarbeitung eines Beistandsabkommens mit dem internationalen Währungsfond in 1999 bildeten.

 

Seit Mai 1997 bis April 2000 war ich erneut als Programmmanager in einem Vorhaben der institutionellen Entwicklung für die GTZ bei den Industriekammern Istanbul, Gaziantep und Kayseri tätig. Für die Reorganisationskomponente dieses Vorhaben war ich operativ verantwortlich: Strategische Positionierung der Kammern, Produktdefinitionen, Quantität und Qualität der Produkte, Optimierung der Geschäftsprozesse, Arbeitsplatzbeschreibungen, Anforderungsprofile, Personalbeurteilungssystem. Für die anderen Projektkomponenten hatte ich eine Leitungsverantwortung: Einsatz der Informationstechnologie, Training der Mitgliedsbetriebe und des Personals, Betriebliche Kooperation mit europäischen Firmen, Imageverbesserung der Kammern.

Wesentliche Ergebnisse:

Die Reorganisationsmaßnahmen mündeten in Istanbul in eine Zertifizierung nach ISO 9000 durch de Firma SGS ein. Die Bearbeitung strukturierter Geschäftsprozesse wird durch Systeme der elektronischen Vorgangsbearbeitung und der elektronischen Dokumentenverwaltung unterstützt. Die Informationsbasis der Kammer in Istanbul, in eingeschränktem Masse auch der beiden kleineren Kammern, hat sich durch dem Einsatz elektronischer Fachinformationssysteme sprunghaft erweitert und liegt quantitativ und qualitativ über dem Durchschnitt deutscher Kammern. Der Zugang zu Firmendaten, Marktstudien, Länderinformationen, sektoralen Informationen, Patenten, nationaler Gesetzgebung und internationalen Abkommen wird über das Internet und eine virtuelle Bibliothek bereitgestellt.

Meine Erfahrungen und Erlebnisse in der Türkei habe ich zusammenfassend in Meine Zeit in der Türkei dargestellt.

 

Ich war zwischen 1983 und 1992 immer wieder als Gutachter in Reorganisationsvorhaben für die GTZ, für Kommunalverwaltungen und für Landesverwaltungen tätig.

 


Management von interdisziplinären und interkulturellen Programm- und Projekt-Teams

Ich verfüge über 15 jaehrige Erfahrungen in der Leitung von interdisziplinaren und interkulturellen Programm- und Projekt-Teams mit folgenden Mitarbeiter-Profil und folgenden Kooperationsbeziehungen:

Forschungs- und Entwicklungsprojekt PROSOZ:

1 Experte für Systemanalyse von Sozialrecht, 3 Programmierer, 1 Betriebswirt. Zusammenarbeit mit 5 kommunalen Projektgruppen, 3 regionalen Rechenzentren und 3 wissenschaftlichen Institutionen für die wissenschaftliche Begleitung.

Amt des Ministerpräsidenten in der Türkei:

1 Experte für die Systemanalyse von Schuldenmanagement Systemen (U.S.A.), 1 Methoden-Spezialist für die Entwicklung von Software (England), 1 Datenbank-Spezialist (Australien), 2 Experten für elektronische Kommunikation (England), 2 lokale Informatiker, 3 lokale Volkswirte, 1 lokaler Betriebswirt. Zusammenarbeit mit 30 Informatikern und 50 Experten in Steuerungs- und Projektgruppen der Partnerinstitutionen in den Staatssekretariaten für den Schatz und den Außenhandel sowie mit Mitarbeitern der Weltbank. Steuerung und Beratung bei der Steuerung des Einsatzes von Consulting Unternehmen wie Coopers&Lybrand, Price and Waterhouse, IBM, Oracle, Knowledgeware, London School of Economics, IfO Muenchen.

Türkische Industriekammern:

2 Betriebswirte (Deutschland), 1 Betriebswirt (England), 1 Experte für elektronische Kommunikation (England), 1 Informatiker (Portugal), 1 lokaler Informatiker, 1 lokaler Betriebswirt. Zusammenarbeit mit 3 Projektgruppen und 3 Informatikabteilungen mit insgesamt 10 Mitarbeitern in den Kammern.

Bosnien, Montenegro, Bulgarien:

Steuerung von Trainer Teams im Bereich der Polizei-Ausbildung und -Weiterbildung

 

Management- und Beratungskompetenz bei der Vermarktung von Produkten für Klein- und Mittelbetriebe

Im Rahmen einer treuhänderischen Einrichtung, die die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Gründung eines Institutsbetriebes erarbeiten musste, habe ich während des letzten Jahres der Projektlaufzeit des FuE-Projektes PROSOZ als Gesellschafter und Geschäftsführer der Fa.Pilot-Software mit Billigung durch das Land NW die im Rahmen Projektes erarbeitete Softwarelösung vermarktet.

Von August 1989 bis einschließlich Juli 1990 war ich als einer von 2 Geschäftsführern im Nebenamt für den Aufbau der PROSOZ-Institut Herten GmbH verantwortlich. Gesellschafter dieser GmbH waren die Städte Herten und Saarbrücken sowie das Land Schleswig-Holstein. Die Gesellschaft entwickelt, vermarktet und pflegt die PROSOZ-Produkte. Sie erbringt Beratungsleistungen und bietet Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen ihres sonstigen Aufgabenspektrums an. Die Geschäftsführung habe ich gemeinsam mit Herrn Bürgermeister Klaus Bechtel wahrgenommen. Die Gesellschaft erlebte von Beginn an eine stürmische Aufwärtsentwicklung. Diese Aufwärtsentwicklung war vor allem auf die wissenschaftliche Fundierung der Projektergebnisse, auf konsequente Vermarktungsbemühungen sowie eine hohe Qualität der Softwareprodukte zurückzuführen. Diese GmbH beschäftigt heute über 100 Mitarbeiter und arbeitet mit guten finanziellen Ergebnissen.

Von Mai 1990 bis April 1992 habe ich als Vorsitzender und Geschäftsführer im Nebenamt das Institut für Verwaltungswissenschaften in Gelsenkirchen aufgebaut. Nachdem der Landtag NW Gründungsmittel für die Errichtung eines solchen Institutsbetriebes (sog. An-Institut in der Rechtsform eines eingetragenen gemeinnützigen Vereins) zur Verfügung gestellt hatte, habe ich den internen Institutsbetrieb aufgebaut sowie die wesentlichen Voraussetzungen für die Akquisition von Aufträgen im Aufgabenspektrum des Institutes geschaffen. Nach meinem Weggang lag der Umsatz in den Jahren 1993 und 1994 jeweils bei knapp 1 Mio DM. Es wurden substantielle Überschüsse erwirtschaftet. Das Institut erzielt heute einen Jahresumsatz von 1.100.000 €.

In 1995 und 1996 war ich zeitweilig für die Europäische Union und die GTZ als Regierungsberater für legislative Fragen der Klein- und Mittelstandsförderung in Turkmenistan tätig.

Seit 1997 wurden unter meiner Begleitung im Kammerprojekt 22 Kooperationsvorhaben zwischen deutschen und türkischen Klein- und Mittelstandsunternehmen vermittelt.

 


Türkeispezialist

Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit in Schlüsselinstitutionen in der Türkei verfüge ich über ein breites und tiefes Wissen des türkischen politischen Systems und seines Institutionengefüges. Darüber hinaus verfüge ich über ein persönliches Beziehungsgeflecht im Rahmen der türkischen Bürokratie und der türkischen Industrie, das über das übliche Niveau diplomatischer Kanäle hinausreicht. Zuletzt habe ich in 2001 für die Europäische Union im Rahmen eines 4-köpfigen Teams die "Public Sector Appraisal Mission Turkey" geleitet. Weitere Arbeitsaufenthalte folgten in 2003 und 2006 sowie in 2015/16.

 


Reformprojekte für Innenministerien und die Polizei in Südosteuropa

Seit 2003 habe ich entsprechende Projekte mit Förderung durch die EU als Projektdirektor in Montenegro, Bosnien (2 mal), in Bulgarien, im Kosovo und als Teamleiter in Rumänien begleitet. Das Projektvolumen liegt insgesamt bei 3.900.000 €.

 


Klimaschutz

Für das Institut für Verwaltungswissenschaften e.V. steuere ich in 2023 die Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Winterberg durch einen Mitarbeiter des IfV auf gemeinnütziger Basis:

Die Pläne der Stadt Winterberg zur Thema Klimaschutz waren auch Thema eines Beitrages in der Online-Ausgabe der Westfalenpost vom 03.04.2023. Hier der Link auf den Beitrag.